Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander zu Besuch im Gewaltschutzzentrum OÖ

„Gewalt an Frauen hat in Oberösterreich keinen Platz – weder körperlich noch verbal“

Vor kurzem besuchte Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander das Gewaltschutzzentrum OÖ und tauschte sich mit der Geschäftsführerin Eva Schuh und ihrer Stellvertreterin Martina Maurer über die Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen in Oberösterreich aus.

„Gewalt an Frauen hat in Oberösterreich keinen Platz – weder körperlich noch verbal. Die Öffentlichkeit und die Gesellschaft dürfen Übergriffe und Gewalt an Frauen in keinster Art und Weise tolerieren. Die betroffenen Frauen müssen ermutigt werden, Gewalt nicht einfach hinzunehmen, denn besonders schlimm ist das Schweigen. Mein Dank gilt der Geschäftsführerin und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gewaltschutzzentrums OÖ, die tagtäglich Frauen in Notsituationen beraten und unterstützen. Meine höchste Wertschätzung gilt ihrem Engagement, das viel Kraft und Einfühlungsvermögen erfordert“, betont Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.

 

Das Gewaltschutzzentrum OÖ berät und unterstützt Opfer von Gewalt in der Familie und im sozialen Nahraum, sowie Stalkingopfer. Das Gewaltschutzzentrum OÖ bietet in ganz Oberösterreich rechtliche und psychosoziale Beratung, gibt Hilfestellung zur Erhöhung der Sicherheit und bietet Prozessbegleitung bei Gerichtsverfahren in Zusammenhang mit diesen Gewaltdelikten. Dabei ist die Kooperation mit anderen befassten Einrichtungen wie Exekutive, Gericht, Kinder- und Jugendhilfe, Tätereinrichtungen und Frauen- und Beratungseinrichtungen essentiell. Doch auch Gewaltpräventionsprojekte im Rahmen von Workshops oder zum Beispiel die digitale Ausstellung „Hinter der Fassade“ in Kooperation mit der Kinder- und Jugendanwaltschaft sind notwendig, um Gewalt nachhaltig zu beenden.

Das Gewaltschutzzentrum OÖ erhielt durch das Sozialressort für den laufenden Aufwand von 2017 bis 2019 jeweils 275.000 Euro. Im Jahr 2020 wurden 279.125 Euro und im Jahr 2021 283.035 Euro zur Verfügung gestellt.

Im Projekt PERSPEKTIVE:ARBEIT, finanziert durch das AMS, werden von Gewalt betroffene Frauen unterstützt, einen Arbeitsplatz zu finden bzw. zu erhalten. Dies bietet ihnen die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben zu führen.

Im Jahr 2021 wurden 2.972 Personen beraten, wobei bei rund zwei Drittel ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen wurde. Aus den Landesgerichtssprengel Wels, Ried und Steyr stammen 1.362 Klientinnen und Klienten, hier wurde in drei Viertel der Fälle ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen.

Das Ziel der Arbeit im Gewaltschutzzentrum ist die Klient/innen zu unterstützen ihre Rechte einzufordern, eigene Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen, was in Gewaltbeziehungen schwierig ist. Die Selbstbestimmtheit muss erst wiedererlangt werden und Grenzen, die der/die Täter/in verletzt hat, sollen neu gesteckt werden. Die Klient/innen sollen sich wieder sicher fühlen und die Gefährdung soll enden.

„Leider mussten wir feststellen, dass im 1. Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl unserer Klientinnen und Klienten um fast ein Viertel gestiegen ist. Das Positive ist, dass wir davon ausgehen, dass durch Öffentlichkeitsarbeit unser Angebot immer bekannter wird und sich nun mehr Personen, die von Gewalt betroffene sind, getrauen Hilfe holen und die Gewalt nicht mehr so häufig im Verborgenen bleibt“, so Eva Schuh, Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums OÖ.

Spricht die Polizei ein Betretungs- und Annäherungsverbot gegen den Täter aus, wird das Gewaltschutzzentrum informiert und die Mitarbeiterinnen nehmen Kontakt mit den Opfern auf.

Auch jede andere von Gewalt betroffene Person kann sich an das Gewaltschutzzentrum wenden. Das Angebot ist kostenlos und vertraulich. Sehr wichtig ist der Grundsatz der Verschwiegenheit – so fällt es den Opfern leichter, sich anzuvertrauen und Hilfe anzunehmen.

Kontakt: Gewaltschutzzentrum OÖ, Stockhofstraße 40, Linz, Termin nach Vereinbarung: 0732/607760,

Seit April 2022 ist das Gewaltschutzzentrum OÖ auch Partner bei der Online Frauenberatung OÖ (www.frauenberatung-ooe.at). Onlineberatung ist eine erste Orientierung bei schwierigen Lebenssituationen. Sie ist professionell, rund um die Uhr, schnell, anonym und kostenlos. Diese Form der Beratung hilft vor allem jenen Frauen und Mädchen, denen es leichter fällt, ihre Gedanken niederzuschreiben, als auszusprechen.

Bildtext:  v.l.: LH-Stellvertreterin Christine Haberlander mit Geschäftsführerin Eva Schuh und Stellvertreterin Martina Maurer

Foto: Land OÖ, Verwendung mit Quellenangabe