Spatenstich für neues Frauenhaus in Ried

Frauenreferentin LH-Stv.in Haberlander: “Gewalt ist die hässliche Seite unserer Gesellschaft. Wir helfen unkompliziert und direkt vor Ort”

Grünes Licht für den Neubau des Frauenhauses in Ried im Innkreis. Am 21. September erfolgte der Spatenstich für diese wichtige Schutzeinrichtung für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder. Das Frauenhaus wird ein moderner Bau mit barrierefreien Wohneinheiten, adäquater Ausstattung und einem professionellen Sicherheitskonzept. Das Frauenhaus bietet gleichzeitig Schutz für sechs Frauen und zwölf Kinder.

„Gewalt ist die hässliche Seite unserer Gesellschaft. Oberösterreich tritt klar dagegen auf. Selbstverständlich ist aber auch, dass wir helfen, wenn eine Frau Opfer von Gewalt geworden ist. Unkompliziert und vor Ort. Mit dem Frauenhaus Ried im Innkreis schaffen wir einen modernen, bedarfsgerechten, geschützten Raum für Frauen und ihre Kinder“, so Frauenreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.

„Wir freuen uns sehr auf das neue Frauenhaus, denn durch die beengten, nicht barrierefreien Raumverhältnisse und fehlenden Sanitärräume im alten Frauenhaus, sowie durch die steigende Schutzbedürftigkeit der Frauen wurde in den darauffolgenden Jahren der Gedanke an einen Neubau immer stärker und mit Intensität durch den Verein vorangetrieben“, so die Obfrau Mag.a Susanne Billinger des Vereins Frauenhaus Ried.

„Ich freue mich sehr, dass in Ried nun endlich ein neues, modernes Frauenhaus gebaut werden kann. Ich habe nie daran gezweifelt, dass dieses für gewaltbetroffene Frauen so wichtige Projekt, realisiert werden wird. Dennoch war es bis zum heutigen Spatenstich ein langer, mühsamer Weg. Viele Unterstützer und Beteiligte haben mit großem Engagement und viel Energie für dieses neue Haus gekämpft. Bei allen, besonders bei Obfrau Susanne Billinger möchte ich mich für ihren unermüdlichen Einsatz bedanken“, sagt Landesrätin Birgit Gerstorfer.

„Die Frauenhäuser in Oberösterreich sind absolut notwendig und es ist für mich eine ganz persönliche Freude, dass wir in Ried diesen Neubau in Zusammenarbeit mit dem Land Oberösterreich realisieren dürfen”, freut sich Bürgermeister von Ried i.I., Mag. Bernhard Zwielehner.

Schutzmöglichkeit für 7 Frauen und 12 Kinder

Das derzeit bestehende Frauenhaus bietet Schutz für sechs Frauen und zwölf Kinder. Im neu zu errichtenden Haus ist zusätzlich ein Platz mit einer barrierefreien Wohnung geplant.

Im bisherigen Frauenhaus waren keine baulichen Schutzeinrichtungen und damit hohes Gefahrenpotential gegeben. Außerdem war ein barrierefreier Zugang – etwa für Mütter mit Kinderwagen oder ältere Frauen – nicht problemlos möglich. Im neuen Frauenhaus ist das dann der Fall.

Im Jahr 2021 fanden insgesamt 21 Frauen und 15 Kinder vorübergehenden Schutz und Sicherheit in einer der sechs Wohneinheiten. Mit einer jährlichen Auslastung von durchschnittlich 80% und einer oberösterreichweiten Zusammenarbeit mit den anderen Frauenhäusern arbeitet tagtäglich ein multiprofessionelles Team rund um die Uhr für die Frauen im Innviertel.

„Mein Dank gilt der Obfrau Mag.a Susanne Billinger, dem Vorstandsteam und der Geschäftsführerin Mag.a (FH) Michaela Schrotter des Vereines Frauenhaus Ried mit ihrem Team, für ihren unermüdlichen Einsatz für die Frauen in der Region, die von Gewalt betroffen sind“, so Frauenreferentin und LH-Stv.in Christine Haberlander.

Nach erfolgreicher Grundstückssuche und Förderzusage des Landes OÖ wurden die Planungen 2019 konkretisiert, die Einreichplanung wurde fertiggestellt und die Baubewilligung der Stadtgemeinde Ried erfolgte im Mai 2021. In einer öffentlichen Ausschreibung setzte sich die Gewog – Neues Heim, Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft m.b.H, als Bauträger für den Neubau durch. Das Frauenhaus wird ein moderner Bau mit barrierefreien Wohneinheiten, adäquater Ausstattung und einem professionellen Sicherheitskonzept. Das Bauvolumen umfasst insgesamt (inkl. Einrichtung) 1,7 Mio. Euro.

Großes Netzwerk an Hilfseinrichtungen und Beratungseinrichtungen in OÖ:

Neben fünf Frauenhäusern und sechs Frauenübergangswohnungen und dem Gewaltschutzzentrum OÖ gibt es in Oberösterreich auch 22 Frauenvereine und –beratungsstellen.

Frauennotrufnummer 0800 222 555: Der Frauennotruf hilft kostenlos, anonym und rund um die Uhr – 365 Tage im Jahr.

Das autonome Frauenzentrum ist eine anerkannte Fachstelle zu sexueller Gewalt gegen Frauen und Mädchen und bietet umfassende Informationen und persönliche Beratungen sowie Prozessbegleitungen in einem möglichen Strafprozess.

Am Kepler Universitätsklinikum gibt es eine Opferschutzgruppe, das Gewaltopfer-Betreuungsteam, kurz GOBT genannt, wo die Betroffenen ganzheitlich betreut werden.

Bildtext: Bürgermeister Bernhard Zwielehner, Frauenreferentin LH-Stv.in Christine Haberlander, Landesrätin Birgit Gerstorfer, Frauenhaus-Obfrau Susanne Billinger und Frauenhaus-Geschäftsführerin Michaela Schrotter.

Foto: Land OÖ/Denise Stinglmayr, Verwendung mit Quellenangabe