Eröffnung der Frauen-Übergangswohnung 
im Bezirk Ried im Innkreis: Angebot an Plätzen in
Oberösterreich wurde damit verdoppelt

Von Gewalt betroffene Frauen finden sich oft in einem komplexen Netz von Problemen. Das Ausziehen aus dem eigenen Heim kann ein erster Schritt in ein selbstbestimmtes Leben sein. Dadurch haben diese Frauen die Möglichkeit, ihr Leben wieder zu ordnen. Deshalb wurde auch heuer in eine Erweiterung des Angebots an Frauen-Übergangswohnungen in ganz Oberösterreich investiert.

Nach sieben neuen Frauen-Übergangswohnungen, die im Jahr 2024 ihrer Bestimmung zugeführt wurden, folgten heuer mit Urfahr-Umgebung, Steyr-Land und nunmehr im Bezirk Ried im Innkreis drei weitere. Damit wurde die Kapazität an Frauenübergangswohnungen (nicht zu verwechseln mit Frauenhäusern!) in Oberösterreich in den letzten beiden Jahren von 11 auf 22 Plätze für Frauen sowie von 21 auf 44 Plätze für Kinder verdoppelt.

Diese Wohnung ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf; sie ist ein Zeichen unserer Solidarität und ein Versprechen für eine bessere Zukunft. Die Übergangswohnung dient als sicherer Hafen, wo betroffene Frauen Unterstützung und Ruhe finden können, um ihr Leben neu zu gestalten. Das Ziel ist klar: In jedem Bezirk soll es eine Schutzunterkunft geben. Neben den Frauenhäusern zählen dazu Frauen-Übergangswohnungen. Regionale Unterkünfte sind deshalb so wichtig, weil lange Anfahrtszeiten eine so große Hürde sein können, dass Frauen bei dem Gewalttäter bleiben – oft auch, um ihre Kinder nicht völlig aus ihrer gewohnten Umgebung reißen zu müssen“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.

Der Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt ist eine unserer dringendsten Aufgaben. Gerade Übergangswohnungen bieten Betroffenen einen sicheren Ort zur Neugestaltung ihres Lebens. Bund und Land Oberösterreich investieren gemeinsam in den Ausbau solcher Schutzunterkünfte. Nach der  Investition von 1,9 Mio. Euro Bundesmitteln gibt es in OÖ nun 22 Plätze für Frauen und 44 für Kinder. Dank des Engagements von Frauenlandesrätin LH-Stellvertreterin Haberlander, ist nun in allen drei Innviertler Bezirken eine wohnortnahe Unterkunft gesichert. Ein besonderer Dank gilt dem Frauennetzwerk3 für die Betreuung der Übergangswohnungen in Braunau, Eferding, Ried und Schärding“, betont Bundesrätin Barbara Prügl.

Im Rahmen unserer Beratungen wird der Bedarf an leistbaren, sicheren Unterkünften für Frauen leider immer wieder bestätigt. Daher sind wir sehr dankbar dafür, dass das Land OÖ und das BMFWF in allen unseren 4 Bezirken Frauenübergangswohnungen finanziert. Mit den Sozialhilfeverbänden haben wir auch bei den Mieten nachhaltig Unterstützungspartner gefunden!“, sagt Anna Pucher, Geschäftsführerin Frauennetzwerk3.

Frauen, die sich in schwierigen persönlichen Lebenslagen befinden, brauchen nicht nur ein Dach über dem Kopf. Sie brauchen Sicherheit, Stabilität und die Gewissheit, dass sie nicht allein sind. Unser Bezirk übernimmt diese Verantwortung. Dies wurde durch eine Kooperation von starken Partnern ermöglicht: durch das Frauenreferat des Landes Oberösterreich, den überparteilichen Verein Frauennetzwerk 3 und durch den Sozialhilfeverband Ried, hinter dem die Gemeinden des Bezirks stehen. Ich möchte allen danken, die sich für dieses wichtige Projekt in unserem Bezirk eingesetzt und es ermöglicht haben! Unsere Frauen-Übergangswohnung ist weit mehr als ein Gebäude – sie ist ein Symbol für Schutz, Hoffnung und vor allem für einen neuen Anfang“, erklärt Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer.

Das Frauennetzwerk3

Der Verein Frauennetzwerk3 setzt sich für die Unterstützung von Mädchen und Frauen in herausfordernden Lebensphasen ein. Schwerpunkt ihrer Arbeit sind frauenspezifische Beratung, Information sowie psychosoziale Begleitung zu Themen wie Karriereplanung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Aus- und Weiterbildung, Trennung, Scheidung oder persönliche Krisen.

Das Angebot richtet sich an Frauen, die Unterstützung in sozialen, beruflichen, persönlichen oder familiären Angelegenheiten suchen. Die Beratungsstelle bietet vertrauliche Einzelgespräche, Begleitung in Krisensituationen, Vermittlung zu Fach-Institutionen und Vernetzung bei rechtlichen Fragen. Das Frauennetzwerk3 versteht sich als verlässliche Orientierungs-Beraterin und als Krisenbegleiterin. Es wird Beratung in den Bezirken Eferding, Grieskirchen, Ried und Schärding angeboten.

In diesem Jahr wurden bis Ende August bereits 1.493 Beratungen in allen vier Bezirken durchgeführt. Die häufigsten Themen sind psychische Gesundheit, Scheidung & Trennung, Arbeit & Beruf, Gewalt, Wohnen und Existenzsicherung.

Das Frauennetzwerk3 und die vielfältigen Angebote werden unter anderem durch Förderungen des Landes Oberösterreich, des Bundeskanzleramts und der Sozialhilfeverbände sowie durch Unterstützungen von Gemeinden, Mitgliedern und Serviceclubs ermöglicht.

Mehr finanzielle Mittel für den Ausbau von Schutzunterkünften in Oberösterreich

Der Bund und die Länder haben sich im Rahmen der 15a B-VG Vereinbarung über Schutzunterkünfte und Begleitmaßnahmen für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder darauf verständigt, das bestgehende Angebot an Frauen- und Kinderplätzen sowie an Beratungs- und Betreuungsleistungen, insbesondere in Übergangswohnungen, österreichweit auszubauen und langfristig zu sichern.

Investitionen in den Schutz von Frauen und Kinder

Oberösterreich stehen dafür seit dem Jahr 2024 insgesamt 1,9 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Mittel ermöglichen somit auch eine Erweiterung des Angebots an Frauen- und Kinderplätzen, Beratungs- und Unterstützungsangebote in Schutzunterkünften und Übergangswohnungen in ganz Oberösterreich.

  • Deutlicher Ausbau von Frauenübergangswohnungen
    • Aufstockung der Beratungsleistungen im Zusammenhang mit der Unterbringung in Frauenübergangswohnungen auf durchschnittlich vier Wochenstunden pro Frauenplatz.
    • Zusätzliche Anschubfinanzierung:
      • Bestehende Wohnungen: bis zu 11.000 EUR
      • Neue Wohnungen: bis zu 20.000 bzw. 40.000 EUR (abhängig von der Anzahl der Frauenplätze in der Wohnung).
  • Ausbau des Frauenhausnetzwerkes:
    • Zusätzliche Mittel für die zwei geplanten Frauenhäuser

Konkrete Maßnahmen

Neben den bereits bestehenden Schutzunterkünften wurden damit nach Vorgabe des Bundes in Oberösterreich die Gesamtkapazität in den Frauenübergangswohnungen auf 22 Frauen- und 44 Kinderplätze ausgebaut.

Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Frauen-Übergangswohnungen gilt ein großer Dank auch den Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden und den Sozialhilfeverbänden im Bezirk, dem Frauennetzwerk3, der Bezirkshauptfrau und dem Frauenreferat des Landes OÖ. Ihr gemeinsames Engagement macht es möglich, Herausforderungen zu bewältigen und Frauen den Verbleib in ihrer Umgebung zu ermöglichen.

Ausbau der Frauenübergangswohnungen

Stand vor 2024

6 Frauen-Übergangswohnungen in:

Bad Ischl

Braunau

Freistadt

Kirchdorf/Krems (2)

Perg

Betreuung durch Frauenberatungsstellen.

Eröffnungen 2024

7 zusätzliche Frauen-Übergangswohnungen in:

Eferding

Grieskirchen

Linz-Land (Traun bereits eröffnet) und eine weitere Frauen-Übergangswohnung wird ab 2024 in Enns vom Land OÖ mitfinanziert

Rohrbach

Schärding

Wels-Land

Eröffnungen 2025

3 zusätzliche Frauen-Übergangswohnungen in:

Urfahr-Umgebung (Eröffnung Juli)

Steyr-Land (EÖ Herbst, statt 2. Wohnung in Kirchdorf)

Ried im Innkreis (Eröffnung November)

Kapazität vor 2024

11 Frauenplätze und 21 Kinderplätze sind aktuell verfügbar (ab 2025 fällt eine Wohnung in Kirchdorf weg, stattdessen wurde Steyr-Land eröffnet).

Zusätzliche Kapazität 2024

8 Frauenplätze und 17 Kinderplätze

Gesamte Kapazität nach dem Ausbau 2025:

22 Frauenplätze und 44 Kinderplätze

Frauenhäuser in Oberösterreich – Ausbau und Planung

Frauenhäuser bieten Schutz für Frauen und ihre Kinder, die von Gewalt betroffen oder bedroht sind.

Bestehende FrauenhäuserGeplante Erweiterungen
Linz

Wels

Steyr

Vöcklabruck

Ried (Ersatzbau wurde 2024 eröffnet)

Braunau

Familienkompetenzzentrum Steyr: Fertigstellung Ende 2025

Weitere Planungen: Frauenhaus „Mühlviertel“ und „Inneres Salzkammergut“ (Spatenstich bereits erfolgt)

Gesamtkapazität: 127 Plätze (47 Frauenplätze, 80 Kinderplätze)Zukünftige Kapazität: 163 Plätze (59 Frauenplätze, 104 Kinderplätze)

Unterschied Frauenhäuser und Frauenübergangswohnungen

FrauenhäuserFrauenübergangswohnungen
Bieten akuten Schutz vor Gewalt.

Unbürokratische und sofortige Aufnahme.

Anonyme und sichere Standorte.

Umfassende Beratung und Betreuung, auch langfristig.

Sicherer Wohnraum für Frauen, die sich in einer belasteten Beziehungssituation befinden oder

Nachbetreuungsmöglichkeit für Frauen nach einem Aufenthalt in einem Frauenhaus.

Unterstützung auf dem Weg zu einem selbstständigen Leben.

Aufenthaltsdauer meist bis zu 6 Monate.

Fotos: Land OÖ, Verwendung mit Quellenangabe