Gesundheitsempfang des Landes Oberösterreich

LH Stelzer: Künstliche Intelligenz soll Freiraum schaffen
LH-Stv.in Haberlander: KI kann aber Menschen nicht ersetzen

Über 200 Personen folgten am Dienstagabend, 25. September 2025, der Einladung von Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Gesundheitsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander zum mittlerweile fünften Gesundheitsempfang des Landes Oberösterreich in den Festsaal des Linzer Schlossmuseums. Die zahlreichen Vertreterinnen und Vertreter aus dem oberösterreichischen Gesundheitswesen sowie Partner im Gesundheitsbereich nutzten den Abend, um sich über die technologischen Entwicklungen zu informieren und darüber zu diskutieren, wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und innovative Entwicklungen die medizinische Betreuung von morgen verändern werden.

Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer nutzte die Gelegenheit, um sich für die Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich in Oberösterreich zu bedanken. Er nahm auch Stellung zu den derzeitigen Verhandlungen und Reformbestrebungen. Natürlich sei es Thema, wie man die Patienten dorthin lenke, wo sie am besten betreut werden könnten. „Aber dazu brauchen wir auch das Angebot. In Oberösterreich brauchen wir daher dringend mehr Stellen im niedergelassenen Bereich“, appellierte er an die Gesundheitskasse, den Ausbau zu forcieren. Oberösterreich ist das Bundesland mit den wenigsten Ärzten mit Kassenvertrag im niedergelassenen Bereich – gerechnet auf 100.000 Einwohner sind es 67.

LH Stelzer brach aber auch eine Lanze für die Forschung und Entwicklung: Künstliche Intelligenz könne Freiräume für das Personal schaffen. „In unserem Gesundheitssystem brauchen wir beides: die Wissenschaft und den menschlichen Forschergeist, aber auch die menschliche Zuwendung. Praktische Hilfe und menschliche Nähe, Rezept und Gespräch, Operationen und Begleitung“, so Stelzer. Durch Innovation könne man sich den nötigen Vorsprung erarbeiten.

Gesundheitslandesrätin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander „Die Technik muss dem Menschen dienen und nicht umgekehrt. Technik kann helfen und wird Prozesse beschleunigen und die Behandlungsqualität verbessern, aber für mich gilt in Oberösterreich: Menschen kümmern sich um Menschen.“ Darüber hinaus erklärte Haberlander, dass die Krankenhäuser angehalten wurden, sich eng auszutauschen über technische Entwicklungen und Möglichkeiten. Gemeinsam kann für die Patientinnen und Patienten und für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr erreicht werden.

Einen Blick in diese Zukunft der Medizin gab der Physiker Martin Kaltenbrunner. Er und sein Team forschen an der Linzer Johannes-Kepler-Universität und haben etwa gemeinsam mit Forschern aus den USA ein „solarbetriebenes Labor“ entwickelt, das wie ein Pflaster direkt auf der Haut getragen werden kann und den Schweiß analysiert – oder eine Gesichtsmaske, die ebenfalls mit Solarstrom die Atemluft untersucht. Die Fülle der Daten kann dann mit KI verarbeitet werden. Es gehe um „Smart-Medizin“, die das Leben der Menschen vereinfache.

Christoph Kitzler und Manfred Pascher vom IT-Unternehmen MP2 IT-Solutions hielten ein Plädoyer für die „kleinen Schritte“. Jeder Schritt, den man automatisiere, bringe den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten. Unterschriften-Tablets, wie sie bei Zustellservices üblich sind, oder ein Self-Check-in, bei dem Fragebögen KI-unterstützt selbst ausgefüllt werden, können leicht umgesetzt werden und erleichtern den Spitalsalltag. Für Elisabeth Märzinger,  Pflegedirektorin am Ordensklinikum Linz Elisabethinen, werde in der Praxis bereits viel getestet und, wenn es sich bewährt, auch eingesetzt. Aber der menschliche Faktor bleibe in der Pflege entscheidend.

Fotos: Land OÖ, Verwendung mit Quellenangabe