Rasche Hilfe und Beratung für Frauen in Zeiten von Corona sichergestellt!

Online-Meeting der LH-Stv.in Haberlander und Frauenministerin Raab mit den Geschäftsführerinnen aller oberösterreichischen Frauenberatungsstellen

Gerade in der Corona-Pandemie braucht es Anlaufstellen und Beratungsmöglichkeiten für die Frauen in Oberösterreich. In einem Online-Meeting bedankten sich Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander und Frauenministerin Dr.in Susanne Raab bei den Geschäftsführerinnen aller oberösterreichischen Frauenvereine und -beratungsstellen für ihre ausgezeichnete und engagierte Arbeit für die Oberösterreicherinnen.

 „Unser Dank gilt den zahlreichen Mitarbeiterinnen der Frauenvereine und -beratungsstellen, die tagtäglich tolle Arbeit leisten und sich für die Anliegen der Frauen in Oberösterreich sehr engagiert einsetzen, insbesondere in der herausfordernden Zeit von Corona“, so die Bundesministerin und die LH-Stellvertreterin.

 Eine krisenhafte Lebenssituation erfordert oftmals Veränderungen und Anpassungen in verschiedenen Lebensbereichen. Hier bieten die Frauenvereine und -beratungsstellen mit ihrer kostenfreien, anonymen und vor allem sehr kompetenten Beratung eine unverzichtbare Hilfestellung für Frauen und Mädchen in schwierigen Lebenssituationen.

 Ergänzend zu diesem Angebot startete vor kurzem die „Online Frauenberatung Oberösterreich“. Gerade in Zeiten von Corona spielt sich das Leben vermehrt in den eigenen vier Wänden ab. Oft gibt es dadurch zu Hause keine Möglichkeit offen über Ängste und Probleme zu sprechen. Umso wichtiger ist das Online-Angebot, welches den Frauen und Mädchen auch kostenlos und anonym zur Verfügung steht.

Die Corona-Pandemie wirkte sich auch auf die Anliegen der Frauen aus, zu welchen sie sich Hilfe suchten:

  • Angst um den Arbeitsplatz
  • Vor- und Nachteile von Kurzarbeit
  • Vermeidung von Armutsgefährdung
  • Stressmanagement bei andauernder Mehrfachbelastung
  • wie finde ich die Balance zwischen Homeoffice, Haushalt und Homeschooling
  • Umgang mit familiären Konflikten
  • Existenzängste
  • Einsamkeitsbewältigung
  • Vermeidung von Konflikten in der Erziehung.

Die Anfragen zu Trennung und Scheidung nahmen vor allem in der zweiten Jahreshälfte stark zu. Auffallend war, dass vermehrt Gewalt, Alkoholmissbrauch und psychische Erkrankungen des Partners Auslöser für den Trennungswunsch waren. Vielen Frauen baten auch um Unterstützung bei Eingaben an das Gericht.

Auch das Thema Frauen und Gewalt ist präsenter denn je. Laut dem Gewaltschutzzentrum OÖ ist jedoch nicht davon auszugehen, dass die Gewalt in der Gesellschaft steigt, sondern, dass mehr Fälle gemeldet werden. Denn das Thema tritt immer mehr aus der Tabuzone heraus. Gewalt wird nicht mehr als Privatsache abgetan. Betroffene reagieren vermehrt und gehen nach außen, um dem ein Ende zu setzen. Jahrelange Aufklärungsarbeit, Kooperation und Vernetzung tragen Früchte. Was jedoch mit Sorge beobachtet wird, ist, dass die Heftigkeit der Gewalt zunimmt.

„Jeder Fall von häuslicher Gewalt ist einer zu viel. Fest steht: Wir stellen sicher, dass von Gewalt bedrohte Frauen ausreichend Beratungsstellen vorfinden und jede Frau einen Zufluchtsort hat. Wir appellieren auch an alle Betroffenen, sich bei Gefahr an die Polizei oder Beratungsstellen zu wenden“, betonen Raab und Haberlander.

Großes Netzwerk an Hilfs- und Beratungseinrichtungen in Oberösterreich:

Es ist besonders wichtig, dass die Frauen die Frauennotrufnummer 0800 222 555 kennen und in ihrem Handy eingespeichert haben. Der Frauennotruf hilft kostenlos, anonym und rund um die Uhr. Laut einer Umfrage kennen aber nur ein Fünftel aller Frauen den Frauennotruf! Die Frauenhelpline ist 365 Tage und 24 Stunden besetzt.

Frauennotruf OÖ. – das Autonome Frauenzentrum ist eine vom Ministerium für Frauen anerkannte Fachstelle zu sexueller Gewalt gegen Frauen und Mädchen und bietet als anerkannte Opferschutzeinrichtung umfassende Informationen und persönliche Beratungen sowie Prozessbegleitungen in einem möglichen Strafprozess.

Neben dem Gewaltschutzzentrum OÖ, fünf Frauenhäusern und sechs Frauenübergangswohnungen gibt es in Oberösterreich auch 22 Frauenvereine und -beratungsstellen (in jedem Bezirk mindestens eine Einrichtung), die Frauen und Mädchen Hilfe, Beratung und Unterstützung in schwierigen Lebenslagen bieten.

 Am Kepler Universitätsklinikum gibt es zudem eine Opferschutzgruppe, das GewaltopferBetreuungsteam, kurz GOBT genannt, wo die Betroffenen ganzheitlich betreut werden.

Bewusstseinsbildung, Aufklärung und Prävention sind unabdingbar. Im Frauenreferat des Landes Oberösterreich und auf der Homepage gibt es die Broschüre „Halt, so nicht!“, mit Sicherheitstipps für Frauen und Mädchen.

Foto: Land OÖ/Tina Gerstmair, Verwendung mit Quellenangabe