Equal Pay Day 2019 – Tag der Einkommensgleichheit

Heuer fällt der Equal Pay Day in Österreich auf den 26. Februar.

In Oberösterreich fällt er auf den 17. März 2019 – Bis zu diesem Tag – also ganze 76 Tage – arbeiten ganzjährig vollzeitbeschäftigte Frauen unbezahlt, um denselben Lohn wie Männer zu erhalten.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit sollte heute selbstverständlich sein. Dem ist aber nicht immer so. Frauen verdienen nach wie vor oft weniger als Männer. Die aktuellsten Statistiken (Quelle: Statistik Austria, 2018, Lohnsteuer- und HV-Daten) belegen, dass Frauen in Oberösterreich im Durchschnitt nur 79,3 % der Einkommen von Männern erhalten. Daher ist es ein wichtiges Ziel, die Einkommensschere zu schließen, um damit auch Einkommensgerechtigkeit zwischen Frauen und Männern zu schaffen“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin und Frauen-Landesrätin Mag.a Christine Haberlander.

Gründe für den Einkommensunterschied

Die Gründe für diesen Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern sind vielschichtig und reichen von der Berufswahl (viele Frauen wählen tendenziell geringer entlohnte „frauentypische“ Berufe) über Kinder- und Pflegezeiten bis hin zum Umstand, dass in vielen Fällen nach einer Teilzeitbeschäftigung nicht mehr der Weg zurück in die Vollzeitbeschäftigung gefunden wird. Zu berücksichtigen ist auch, dass es für Teilzeitbeschäftigte schwierig ist, in gut bezahlte Führungspositionen zu gelangen. Doch selbst wenn nur ganzjährig Vollzeitbeschäftigte verglichen werden, beträgt der Median der Fraueneinkommen in Oberösterreich nur 79,3 %  des mittleren Männereinkommens.

„Ich bin überzeugt davon, dass es nicht an Interesse und schon gar nicht an Potenzial von Frauen mangelt, aber die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine große Herausforderung. Das zeigen auch die Ergebnisse einer aktuellen IMAS Studie zur „Grundstimmung und die Herausforderungen der Frauen in Oberösterreich“: die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist mit 27 % der Nennungen das absolute Thema Nr. 1“, so Haberlander.

Maßnahmen für mehr Einkommensgerechtigkeit

„Die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen in Oberösterreich ist ein Ziel, das wir uns als Oberösterreichische Landesregierung gemeinsam gesetzt haben. Das am 5. März 2018 einstimmig beschlossene Arbeitsprogramm „Frauen.Leben.2030“ ist die Ausgangsbasis für eine moderne Frauenpolitik in Oberösterreich, um aktiv an die großen Herausforderungen heranzugehen, auf eine längerfristige Planung zu setzen und die bestmöglichen Rahmenbedingungen für Frauen zu schaffen“, so Frauen-Landesrätin Haberlander.

„Damit sich die Kinderzeiten nicht negativ auf die Einkommensentwicklung der Frauen auswirken, unterstütze ich mit der Serviceeinrichtung KOMPASS – Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere Unternehmen und Eltern, um Beruf und Familie besser zu vereinen. Diese Einrichtung begleitet Unternehmen bzw. auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Punkto Gleichstellungs- bzw. Frauenförderung“, so die Frauen-Landesrätin.

Um mehr Frauen in Chefetagen von Wirtschaftsunternehmen zu bringen, gibt es seit 2003 ein erfolgreiches Cross-Mentoring-Programm. Dieses Programm baut auf den Erfahrungsschatz einer erfolgreichen Persönlichkeit und unterstützt dadurch die Mentees in ihrer Weiterentwicklung.

Darüber hinaus hat das Land Oberösterreich bzw. das Frauenreferat des Landes Oberösterreich Initiativen und Aktionen entwickelt, um Mädchen und Frauen für technisch-naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern und sie zu unterstützen, Führungspositionen wahrzunehmen, wie zum Beispiel HTL-Mentoring, Cross-Mentoring-Programme, Girls Day, Open Labs, etc.

„Das Frauenreferat bietet einen Mix aus Informations- und Bildungsangeboten sowie spezielle Frauenförderprogramme an, um hier eine bessere Ausgewogenheit zwischen den Geschlechtern zu erreichen. In Oberösterreich gibt es mit den bestehenden Frauenvereinen und –beratungsstellen ein sehr gutes Netz an Unterstützung und Hilfe. Diese sind wichtige regionale Kompetenzzentren und Netzwerke, um Mädchen und Frauen zu helfen“, so Frauen-Landesrätin Christine Haberlander.